Jackeroo & Jillaroo – Bingara

Freitag, 22.10.2010

Um 10:00 Uhr ging es also los – mit dem Greyhound Bus von Rainbow Beach nach Brisbane –

Aygfa, Eddie und Aniek waren auch mit um Bus musste mich also erst in Noosa von den dreien verabschieden. Für mich ging es dann weiter ins veregnete Brisbane – irgendwie regnet es da anscheinend immer, wenn ich da bin! ;(

Bis jetzt hatte ich immer Pech bei der Anreise zu meinen „Trips“ – da war es immer sehr nass, aber bei den eigentlichen Touren hatte ich bis jetzt immer tolles Wetter! Also wenn das so bleibt, kann ich gut damit leben!

Nach 6 Stunden Busfahrt, 2 Stunden Aufenthalt in Brisbane und um 18:30 geht es dann mit dem Nachbus weiter nach Tamworth. Dort komme ich dann um 5:25 an (Zeitumstellung + nochmal 1 Stunde!) und dann heisst es warten, es soll erst um 16:30 weitergehen nach Bingara.

Tamworth ist nicht wirklich groß und so früh morgens gibt’s da garnix – hab also im Vorraum vom VisitorCenter gewartet bis die aufgemacht haben, damit ich dort fragen konnte wie ich am besten nach Bingara komme, bzw. wo mein Zug abfährt. Anfangs war das mit dem warten auch garnicht so schlimm, war halbwegs warm und es gab Toiletten. Als gegen 7 Uhr dann aber das Reinigunspersonal eintraf und nicht mehr in der Lage war die Eingangsschiebetür zu schliessen, war es dann nicht mehr ganz so schön! A…kalt um genau zu sein. Das warten hat sich dann auch nicht wirklich gelohnt, da mir dort keiner Auskunft gegen konnte – na wenigstens konnten sie mir dort sagen das es nur einen Bahnhof in Tamworth gibt, is ja auch schonma was.

Ich also zur Railway Station gedackelt, die hat aber samstags zu! Supi! Dank einer Notbesetzung die sich nach 20 Minuten zu erkennen gab, konnte ich aber meinen großen Backpack dort zwischenlagern und hatte es somit leichter Tamworth zu erkunden, allerdings mal wieder im Regen! Niedlich, aber wirklich viel zu sehen gibt es in dem Country Städtchen nicht. Hab dann die Library gefunden und dort kann man auch für „umme“ 2 Stunden mit seinem eigenen Laptop surfen (auch mit den dortigen PCs, aber die sind fast immer belegt) – hatte anfangs Probleme in deren Netz zu kommen, aber die sind dort so freundlich und eine Dame hat mir geholfen bis ich Zugriff hatte. Dann konnte ich meinen Blog weiterschreiben!

Der Zug nach Bingara stellte sich als Busverbindung heraus und der Busfahrer war diesmal zwar nicht so dick wie die anderen bis jetzt, aber dafür schon etwas älter! Hat sich aber nicht davon abbringen lassen meinen dicken Backpack in den Laderaum zu wuchten!

Nachtrag: In Rainbow Beach hat eine Putze noch die deutschen Mütter gelobt – die würden ihre Kinder so gut erziehen! An dieser Stelle also ein DANKESCHÖN AN MEINE MUM!

In Bingara angekommen – Bingara is übrigens noch kleiner als Tamworth – dann gleich im Imperial Hotel eingecheckt! Ist ein witziger Laden und ganz anders als der Name vermuten lässt! Scheint abends wohl auch so DER Treffpunkt für junge Leute dort zu sein!

Auf dem Weg dorthin wurden wir – es waren noch 2 andere Mädels mit im Bus – von John begrüsst und uns wurde mitgeteilt das wir am nächsten morgen um 8:30 abgeholt würden.

Ich teile mein Zimmer mit Cat von Tasmanien und im Nachbarzimmer ist dann noch Mei Pen aus Singapur! Alle auch zum Jackeroo & Jillaroo. Abendessen gibt es im Hotel und das ist included – Getränke gehen extra, egal! Bin dann nochmal rausgegangen und hab mir angeschaut wo ich am nächsten morgen joggen kann! Nach 2 Tagen und 1 Nacht Busfahrt tut das irre not!

Am nächsten morgen auch brav joggen gewesen – xmal um einunddenselben Häuserblock rum und mit Hilfe von ein paar Hunden einem ganzen Straßenviertel zu einem frühen Start in den Sonntagmorgen verholfen. Dann wurde ich mutiger und bin noch kreuz und quer durch die „Stadt“ (kicher!) gelaufen, wie gesagt – ne knappe Stunde, aber besser als nix!

Danach ordentlich geduscht und dann gab es Frühstück! Cornflakes und Toast mit Butter (hmm!) und Marmelade und Honig! Hab auf zureden von Cat auch mal Vegimate probiert, das ist so was ganz spezielles aus Australien und das MUSS man probiert haben, wenn man in Australien ist! Aber man muss es nicht mögen – auch nicht alle Australier mögen es!

Nachdem ich ja schon mit den „Jungs von der Insel“ im Jeep „Gune“ probiert habe und mir versichert wurde das in Vegimate, wie der Name schon vermuten läst, KEIN FLEISCH drinn ist, hab ich also auch das mal probiert – ist aber nicht so mein Ding. Soll eine Art Kräuterextrakt sein und schmeckt irgendwie wie eingedicktes Maggi – also nix was man am frühen morgen auf dem Toast braucht, finde ich.

Egal – dazu 2 Milchkaffe, die man extra bezahlen muß – das Ehepaar welches die Morgenschicht hat schien bereits um 08:00 Uhr etwas genervt, da waren die jungen Leuts am Abend davor doch etwas cooler drauf! Viel los war in dem Hotel auch nicht, offensichtlich nur wir 3 Mädels!

Wir wurden dann auch pünktlich abgeholt, von Iris – eine (wie soll es anders sein!) Deutsche. Sie spricht aber kein deutsch (!) und mag Deutsche wohl auch nicht besonders (!!!). Sie bringt uns zuerst zu Shellie (?)  der Frau von John – die beiden leben in Bingara und nicht auf der Farm – ihr Haus liegt auch genau an meiner Joggingstrecke!

Dort müssen wir noch ein Formular ausfüllen und dann geht’s weiter in den Supermarkt wo wir unsere speziellen Sachen (Alkohol) für die nächsten 5 Tage einkaufen sollen! Alles notwendige ist auf der Farm, aber spezielle Sachen sollten wir uns dort besorgen da die Farm 25km von der Stadt entfernt ist und wir da so schnell nicht mehr hinkommen werden. Also noch Müsli, Joghurt, Obst, Milch und Waschpuler (ich muss dringend waschen) eingekauft. Dann sollte es losgehen!

Die Farm selbst ist sausüß und das Hauptgebäude recht klein! Es gibt eine schöne große Küche, 2 Waschräume für Damen und Herren, da es aber keine Herren auf der Farm gibt dürfen wir Mädels beide in Beschlag nehmen. Es gibt eine große Veranda und mehrere Schlafräume plus einem Aufenthaltsraum mit DVD Player (TV is nich!). Das Gelände ist dafür RIESENGROSS und wo man hinschaut PFERDE, PFERDE, PFERDE! Ok, auch noch Rinder und Schafe – und freu, freu! JEDE MENGE HUNDE! Sogar Welpchen!

Zuerst haben wir dann auch die Hunde bei der Arbeit gesehen und auch gesehen wie die jungen Hunde lernen die Rinder zusammenzutreiben. Sie treiben sie immer dahin zusammen wo die Menschen stehen, damit diese die dann besser unter Kontrolle haben – schon irgendwie logisch.

Die jungen Hunde (natürlich nicht die Welpen!) lernen von den alten und diese Hunde sind richtige Workeholics – die können nicht aufhören die Rinder zu hüten! War sehr interressant! Dann haben wir gezeigt bekommen wie man ein junges Pferd an Mensch, Sattel etc. gewöhnt. Dann sind wir die Weiden abgefahren – es ist wirklich unglaublich wie gross das hier ist! Die Pferde werden dann vom Wagen aus mit Brot gefüttert und so trainiert dem Auto zu folgen bzw. zum Auto zu kommen, das macht das spätere einfangen bzw. eintreiben um einiges leichter!

Dann haben wir noch die Reitpferde zusammengetrieben und später dann noch einen Ausritt gemacht! Ich hatte Jane, die angeblich SLOW wäre – fand ich aber garnicht! Die ging stellenweise ganzschön ab! War echt wie im Western wo die immer stundenlang ihr Land abreiten! Saucool! Kleine Anmerkung am Rande für die Leute die das auch mal machen wollen: 2 Tassen Kaffee vorher und ein langer Ausritt passen nicht zusammen!!!

Später gab es noch lecker Essen und John hat sich verabschiedet. Wir saßen dann noch auf der Veranda zusammen mit Cassie (18jährige Canadierin) und Iris. Die hat dann ständig erzählt wie doof se die deutschen findet, war dann halt nicht so doll als Deutsche mit dabei zu sitzen.

Hab meinen Kopfhörer fürs Handy gesucht – leider erfolglos! Die fahren wohl gerade mit dem Nachtbus nach Brisbane zurück! L

Später hab ich versucht doch noch in die Unterhaltung einzusteigen, denn wenn ich es schaffe mein Land bei 3 jungen Briten und 1 jungen Schotten zu verteidigen, lass ich mich von so einer auch nicht klein kriegen. Aber so recht warm werde ich mit der ned. John ist aber wirklich sehr nett und erklärt immer alles was er tut und auch warum. So bin hundemüde und geh gleich schlafen, vorher schleiche ich mich nochmal ins Bad und mach ein paar Dehnübungen für die Beine – ich fürchte sonst mach ich morgen keinen Schritt!

2. Tag

Frühstücken und dann warten bis John kommt. Wir haben dann wieder ein paar Pferde zusammengetrieben und uns wurde gezeigt, wie mein bestimmte Pferde aus einer Herde selektiert! Man braucht dazu ein Päddock mit ganz ganz vielen Toren! Zum Schluss haben wir vier Mädels es sogar alleine geschafft ein junges Pferd aus der Herde zu trennen. Den jungen Pferden (ca. 1 Jahr) wurden dann Halfter angelegt und später haben wir mit denen „gearbeitet“, bzw. wie man anfängt mit denen zu arbeiten. Auch das war wieder sehr interessant, hab zwar früher selbst viele mit Pferden gemacht, aber das ist mal wieder eine andere Seite und so wird das seit hunderten von Jahren in Australien bei den „Stockmen“ gemacht.

Dann durfte jede von uns mit einem „eigenen“ einjährigen üben. Das läuft alles so herrlich ruhig ab – keine Hektik und es ist schon toll wenn man dann merkt das es funktioniert und die Tiere anfangen zu verstehen und dir zu folgen. Einfach ist das aber nicht, ich hatte mit meiner kleinen Stute anfangs doch ein paar Schwierigkeiten – seitwärts war kein Problem, aber geradeaus wollte sie mir anfangs so garnicht folgen. Aber wenn man bedenkt das da welche dabei waren die noch nie Halfter oder Strick an sich hatten, war das schon bemerkenswert.

Wir haben dann auch mal kurz ein Fohlen von seiner Mama getrennt und „mussten“ es ordentlich durchknuddeln! Hab auch gezeigt bekommen das es beruhigend auf es wirkt, wenn ich ihm mit dem Finger die Zuge massiere – voll niedlich so ein kleiner Kiefer ohne Zähne! Dann durfte der kleine Hengst natürlich wieder zur Mama.

Es folgte wieder die Fahrt über die Weiden und Brot verteilen und wenn sich das langweilig anhört – isses absolut nicht: Wir stehen /sitzen da hinten auf der offenen Ladefläche und das Auto brettert über Wiesen und Felder und alles nicht gerade langsam!!! Man muss sich zeitweise ganzschön gut festhalten. Danach haben wir weiter mit den „Einjährigen“ gearbeitet und später wieder die Reitpferde zusammengetrieben.

Später folgte der Ausritt – ich durfte wieder Jane reiten! Wir kommen recht gut miteinander klar! Die Pferde sind irre ausgeglichen und freundlich. Obwohl ich ja schon gefühlte 100Jahre nicht mehr auf einem Pferd gesessen habe, war das alles total entspannt! Man gallopiert über Wiesen und Felder – fast am langen Zügel und kommt sich dabei vor wie John Wayne! Manchmal hab ich vergessen das ich gerade in Australien bin, weil sich die Landschaft hier nicht soooooo sehr von unserer unterscheidet und genau in diesem Moment hüpfen ein paar Kängurus an mir vorbei und ich denke! Oops, achja – bin ja gerade DOWNUNDER!

Der Ausritt heute war schon eine Nummer knackiger als gestern – es wurde viel gallopiert und das ist für mich der ich den „englischen“ Reitstil gelernt habe im Westernsattel garnicht so einfach. Kann mich nie entscheiden ob ich mich im Gallopp setzen soll oder stehen – so wie ich das mal gelernt hab.

Abgeschlossen haben wir den Ausritt mit dem ultimativen Erlebnis: Wir haben eine Rinderherde zusammengetrieben. Das war echt wie in CITY SLICKERS und hat irre Spaß gemacht! Also ich sehe Western künftig mit anderen Augen!

Dummerweise hab ich mich wohl irgenwie ungeschickt auf mein Handy gesetzt und nu ist das Display hinüber! Hhhmm, hoffe ich kann damit noch telefonieren – werde ich aber wohl frühestens am Freitag in Tamworth merken – hier is nämlich kein Empfang!

Morgen treiben wir dann Pferde über einen Berg – bin schon irre gespannt!

 

3. Tag

John ist später gekommen als erwartet – habe mit Iris (freu! Freu!) die Reitpferde eingetrieben und wir sollten sie dann auch gleich satteln. Hab mich schon gefreut meine Jane wieder reiten zu dürfen und auch schon gesattelt und alles – dann kam John und ich musste Jane absatteln und auf Rodrick wechseln. Dieser war gerade frisch beschlagen worden – ich kannte ihn schon vom ersten Ausritt, da hatte Cat ihn und musste irgendwann mit Mei Pin tauschen, weil sie so garnicht mit ihm zurecht kam.

Hab sie dann natürlich gleich gefragt was denn da war und warum sie nicht mit zurecht gekommen ist und sie meinte dann nur: He likes to be first! Naja, das war bein Jane ähnlich und ist glaube ich für Pferde auch nicht wirklich ungewöhnlich! Egal, als es losging dachte ich dann zuerst: oh mann, ist der lahm – ich hab wohl von SLOW auf SuperSLOW gewechselt! Später sollte ich dann aber noch merken das Roddy erst eine Weile braucht um warm zu werden, aber dann recht schnell „heiss“ läuft! Also ich hätte ihn „DIESEL“ getauft. Also so lazzy doing wie mit Jane war da nix – war zwar irre lustig und man musste ständig aufpassen aber bei so einem langesn Ausritt über mehrer Stunden ist das nach einer Weile irre anstrengend. Besonders wenn gelegentlich einer von hinten an dir im Galopp vorbeischiessst. Normalerweise geht das auch recht kontolliert, wobei ich immer bemüht war Rodrick hinter einem anderen Pferd zu lassen – aber als einmal Mei Pin an mir vorbeigeschossen kam, gab es kein halten mehr! War auch ganz witzig, bis Megan – ohne Cat auf dem Rücken – an uns vorbei gallopiert kam. Ooops! Wir haben dann gesehen das die anderen Mädels Cat aufgesammelt haben, also haben Mei Pin und ich Megan eingefangen!  Unsere Tasmanierin hat sich offensichtlich nicht grossartig verletzt – einen blauen Fleck wirde allerdings geben – und somit ging unsere Mission weiter. Wir mussten alles absuchen bis wir dann die Herde irgendwo auf einem Hügel sichten konnten – wir mussten ja ganzschön ausholen, da wir uns der Herde ja von hinten nähern mussten!

Da waren auch Fohlen dabei die gerademal 1 oder 2 Tage alt waren!

Dann mussten wir die einen Berg runtertreiben – ooooh-ha! Das war ganzschön steil und da ist nix mit Reitwegen oder so, da bekommst Du schonmal ein paar Zweige ins Gesicht! Hab mir auch meine Hose aufgerissen, weil mein süßer kleiner Roderick zu nah am Zaun langehen musste.

Zwischenzeitlich haben wir immermal Pausen eingelegt und wie im Western werden dann einfach die Zügel fallen gelassen und die Pferde grasen derweil friedlich. Nur einmal meinte Roderick wohl genung von mir zu haben und ging seiner Wege – das ist auf einem kleinen Trampelpfad besonders blöd, weil man ja nicht hinter dem Pferd herlaufen kann, das treibt es ja immer weiter – man muss sich ja von der Seite nähern! Also ab in die Büsche! Nach einem kurzen Spaziergang hatte ich ihn aber dann wieder und es ging weiter. Als nächste Herausforderung sollte ich dann vorreiten und ein Gatter öffnen bevor die Herde kommt. Klingt einfach, war es aber nicht! Hatte alle Hände voll zu tun mein „grazy little horse called Roderick“ von den anderen Pferden wegzubringen – war eine ganzschöne Arbeit, aber : ich hab es geschafft und konnte mir dann im Schatten ruhig mitansehen wie die Herde da durchgetrabt ist! =)

Uff, uff – war schön, aber auch irre anstrengend!

Auf der Farm angekommen haben wir mit den Welpen gespielt! Und als wir später nochmal ein paar Stuten zu einem Hengst (Zoro) gebracht haben, durfte einer der Welpen sogar mitkommen und ich hab ihn die ganze Zeit gehalten und geknuddelt! Das war nochmal ein schöner Abschluss für mich!

Als nächstes folgt die Dusche!

 

4. Tag

Morgens soll es schon früh losgehen – das sagen sie aber immer und dann wird’s doch nach 9:00 Uhr, aber egal – is ja schliesslich Urlaub! Wir sollen ein paar Pferde treiben oder wie das hier genannt wird: we mastering them! Als John dann kommt ist er zusammen mit Iris kurze Zeit verschwunden – sie berichten uns dann das Wilma ein Fohlen bekommen hat! Das ist in sofern beeindruckend, weil Cassie Wilma gestern noch auf dem schweren Ausritt hatte – das war wirklich ein „hard-ride“ – da ging es teilweise sowas von steil den Berg runter, da konnte man echt Angst bekommen und alles total steinig und überall Gestrüpp und Bäume! War echt froh als ich mit meinem  grazy little horse „Rodrick“ da heil unten angekommen bin! Nur eben meine Jeans hats nicht in einem Stück überlebt – naja und nach der Tortour bringt diese Stute noch ein bildschönes extra langbeiniges Fohlen zur Welt. John will es Cassie nennen!

Danach durfte wir uns unsere Reitpferde für den Tag aussuchen – also Rodrick hat’s jetzt nicht unbedingt sein müssen, der war ja zweitweise richtig anstrengend! Naja und Jane ist halt auch gerade trächtig – will ja nicht das der ihr Fohlen Birgit genannt werden muss, weil es direkt nach meinem Ritt zur Welt kommt. Also neues Spiel, neues Glück: Marty soll es diesmal sein! Nach 5 Minuten auf dem Tier hab ich mir Rodrick wieder zurück gewünscht! Ständig den Kopf hochgerissen wenn es in den Trab ging und es ging immer in den Trab wenn sich hinter ihm was getan hat – da die Mädels hinten es irre lustig fanden immer erst den Abstand groß werden zu lassen um dann aufzugallopieren, war das so gut wie immer der Fall! Ich hab nur gedacht, wenn der im Galopp später den Kopf auch so hochreiss, na dann gute Nacht!

Ich hab mich in Western immer gewundert warum die den Berg raufgaloppieren – ist doch sauanstrengend für die Pferde, ABER: Pferd tut das fast von alleine! Ist anscheinend viel einfacher den Berg hochzurennen als langsam hochzugehen! Also meinen ersten Galopp hab ich hinter mich gebracht und Marty war – widererwartend – auch mit erhobenem Haupt sehr angenehm und gut zu kontrollieren. Allerdings konnt der sehr schnell werden so das ich alle mühe hatte den hinter einem anderen Pferd zu halten – die waren ihm dann aber meist zu langsam und wenn alle anderen noch galoppiert sind, ist mein Marty fröhlich getrabt! ;)

Nichts desto trotz ist das reiten schon sehr anstrengend und ich hab am 4 Tag reiten – täglich mehrere Stunden – kaum noch Kraft in meinen Beinen. Ich war also froh als wir die Pferde gefunden und „gemastert“ hatten, da wurde noch eine Herde zusammengetrieben! Also das Zusammentreiben macht irre Spaß, man muss ständig auf der Hut sein, wo eins der Pferde „ausbrechen“ könnte und muß ihm den Weg abschneiden! Oder schnell genug sein um ein Gatter zu öffnen. Dabei vergisst man dann sogar wie weh einem eigentlich alles tut!

Auf der Farm angekommen, wollten wir gerade absatteln – nö! Nur kurz ein kaltes Getränk und weiter geht’s! Aua!

Also wieder auf Marty und wieder die Weiden und Wälder nach Pferden abgesucht, da haben wir dann aber nur geschaut ob es denen soweit gut geht und sind wieder zurück geritten! Auf der Farm sollten wir kurz unseren Lunch (Sandwiches) zubereiten und mit ins Auto nehmen, denn es ging zum Schaf scheren. Mei-Pin hat das offensichtlich falsch verstanden – und ich dachte mein englisch wäre schlecht! ;)

Das Schaf scheren ist echt ein knochenjob! Wir haben da eine Weile zugeschaut und uns als „round-about“ nützlich gemacht! Das sind die die fegen und die Wolle der Schafe sortieren – einen kleinen Hundewelpen haben wir dabei auch noch geknuddelt, Freddie aber ich schätze das gehört nicht zur eingentlichen Arbeit eines „Round-About“!

Durfte dann auch mal eine Bahn scheren – schon komisch! Die Schafe kommen einem dabei vor wie in einer Art Schockzustandt. Tun mir schon irgendwie leid! Die anderen Mädels haben auch mal geübt die Schafe zu fangen und zu halten, das hab ich lieber gelassen – ich glaube das ist für die Tiere auch so schon unangenehm genug, da können die auf meine ungeschickten Handgriffe bestimmt verzichten.

Nach dem Schafe scheren haben wir dann noch ein paar Picklets angeschaft – das sind Ferkel und die waren nur wenige Tage alt.

Auf der Farm angekommen ging es dann nochmal raus und es wurde Holz für ein Lagerfeuer gesammelt und nochmal nach einer trächtigen Stute geschaut – John ist etwas besorgt was sie und ihr Folen betrifft. Evtl. werden es mehr als eins – der Bauch ist jedenfalls kugelrund.

Soooo und wieder geht ein erfüllter Tag auf der Farm zu Ende – ich bin jedenfalls immer hundemüde!

Auch das gekochte Essen ist sehr lecker – bin ja nur noch „Fertigfutter“ gewöhnt!

Heute dann die letzte Nacht auf Garawallo, morgen geht’s zurück!

 

5. und somit letzter Tag

Wieder früh wach geworden und die Ruhe auf der Veranda genossen. Heute ist es aber etwas bewölkter als die Tage davor – isja auch’ma ganz nett, wenns nich immer soooo heiss ist!

Gegen 09:00 Uhr ist dann wieder John gekommen und  wir haben – diesmal zu Fuß – ein paar Schafe eingetrieb..   ähhh ge“mastering“t! Bin dabei ganzschön auf die Nase gefallen, genauer gesagt auf meinen Arm und wohl auch voll in Giftsumach oder sowas, jedenfalls hab ich in sekundenschnelle Plustern am Arm bekommen. Das sollte definitiv NICHT MEIN TAG WERDEN.

Später haben wir noch gezeigt bekommen wie man mit dem Lasso Schafe (schätze das funktioniert so auch mit anderen Tieren) einfängt! Habs sogar mehrmals geschafft – ok, die Schafe haben sich jetzt nicht ganz so doll bewegt, aber trotzdem. Die Tiere werden natürlich sofort wieder freigelassen, allerdings ist das fast schwerer als sie zu fangen – irgendwie trauen die einem nicht übernweg! Dabei hab ich „meinen“ Schafen mehrfach versichert das ich Vegetrarier bin und sie nix zu befürchten haben!

Später sind wir dann mit dem großen Truck – das kleine Ding wird hier nicht Truck sonder Utimate oder so genannt, kurz „Juut“.

Am Nachmittag sollten wir dann mit den Pferden schwimmen gehen, das war der Plan! Große Lust selbst zu baden hatte aber keine von uns – mich hat ehrlichgesagt nur die Tatsache abgeschreckt mit dem Binkini voller Pferdehaare dann auf die Whitsundays weiterzureisen, denn waschen bzw. trocken ist auf der Farm schlecht und heute Abend geht es ja schon weiter!

Waschen tät unbedingt not – meine „in use“ Jeans kann inzwischen schon von ganz alleine stehen!

Aber Pferde schwimmen zu lassen klingt ja auch so ganz nett.

Mit dem Satz „sattelt Eure Pferde“ kann ich nicht viel anfangen – ich kenne die ja nicht und so hab ich John entscheiden lassen. Die Frage „FAST“ or „SLOW“ wurde von mir wie immer mit SLOW beantwortet und mir wurde Mickey Blue Eyes zu geteitl – ein wunderschöner Rappe mit stahlblauene Augen und RIESENGROSS. Na Supi! Hab auch nicht lange drauf gesessen – nach ca. 10 Schritten haben sich unsere Wege getrennt! Er hat einen Satz gemacht – war ohnehin schon beim satteln total nervös wegen der Hunde! Ich sollte absteigen weil John mit mir das Pferd tauschen wollte und gerade als ich so halb mein Bein über ihm hatte, macht er den nächsten Satz und mich hats voll aufs Kreuz! Auuuaaaa! Ich würde ihm nicht alleine die Schuld geben, waren wir beide wohl drann schuld.

Zwischenzeitlich fing es an zu regnen aber wir sind trotzdem losgeritten, mein kleines namenloses Pferd (hab vergessen zu fragen) war auch ganz brav hat im Galopp nur ab und zu mal nach hinten getreten aber ich hab mich da wesentlich besser drauf gefühlt als auf Mickey. Der hatte an diesem Tag offensichtlich wirklich ein Rad ab – John hatte mit ihm ein wenig Arbeit bis der so lief wie er sollte und es normalerweise auch tut. Naja, wir haben alle mal nen schlechten Tag!

Mittlerweile wurde aus dem Regen eine Flut und wir waren nass bis auf die Unterhose – in unseren Schuhen waren schon kleine Seen zu spüren.  Das war alles recht nass, aber schwimmen mit Pferden hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. ;)

Als es dann auch noch anfing zu donnern und die Pferde auf dem Grasboden nur noch herumrutschten wollten wir Mädels lieber zurück! John hätte das durchgeszogen!

Mei Ping oder „Penny Wang“ wie wir sie auch nennen, meinte ja John hätte das nur engefädelt um uns in den nassen T-Shirts zu sehen! =)

Nach einer heißen Dusche hatte ich jetzt das Problem mit nassen Klamotten zu reisen! Musste mir noch 2 Jackeroo & Jillaroo Shirts kaufe, sonst hätte ich morgen nix zum anziehen! Eins war geplant, das zweite hätte nicht unbedingt sein müssen – naja, was solls war ja auch ne irre Erfahrung und nur zu empfehlen!

Abends noch in „den Club“ was essen und dann ins Bettchen. Mein Nacken tut tierisch weh und ich kann den Kopf kaum drehen, schätze morgen früh fühle ich mich als hätte mich einer ne Treppe runtergeschubst.

TROTZDEM: DAS WAR ES AUF JEDEN FALL WERT – ICH SEH MEINEN NÄCHSTEN WESTERN MIT VOLLKOMMEN ANDEREN AUGEN!!!

Ist schon echt irre – ich habe im Augenblick das Gefühl als dürfte ich einmal mehrere verschiedene Leben ausprobieren! Es ist wirklich unglaublich was ich in den letzten Tagen und Wochen  alles so erleben durfte! Und meine eigentliche Reise (Neuseeland) beginnt ja erst in en paar Wochen!