New Zealand - Heaphy Track - Teil 2

Samstag, 27.11.2010

Alle 3 sind "Kiwis" wie Graham mir selbst erzählt und werden auch am Perry Saddle übernachten. Graham war schon recht lustig und hat irre laut gesprochen - das er auch schnarcht wie .... und im Hut Ringel-Leggings unter seinen Walking-Shorts trägt, sollte ich später noch herausfinden! ;)

Dann ist auch irgendwann der Rest von meinem Team eingetrudelt und wir hatten erstmal Lunch (Wraps!) und es ging weiter. Später im Hut hat mir Graham noch erzählt (mir und allen anderen die in 200m Höhrweite standen) das ich sie kurz vor dem Hut fast nochmal eingeholt hätte, sie aber "gerannt" sind weil sie nicht nochmal von mir überholt werden wollten. Niedlich, oder? Ich hab einen fast 70 Jährigen zum rennen durch den Regenwald gebracht.

Später im Hut ist dann noch Ash aus "Tassi" eingetroffen - der sah ein bisschen so aus wie Emile Hirsch in dem Film "Into the Wild" und ich war froh das er immer schön was aus einem Topf gegessen hat und keine selbstgepflückten Pflanzen.

Zum harten Kern für die nächsten Huts gehörten dann noch die OZs (Ossis = Australier) eine Gruppe von mehr oder weniger schwergewichtigen Männern, die sich seit ein paar Jahren treffen um die 10 Great Walks of New Zealand" zu bestreiten - dabei war auch noch der Sohn (the boy!) von einem der drei.

Ist schon lustig, wenn man stundenlang durch den Regenwald wandert und keiner menschenseele begegnet und dann im Hut auf Bekannte trifft. Natürlich gab es noch andere Hiker - ein brittisches/neuseeländisches "Couple", das den Track in 2 Tagen machte, ein paar Kiwi-Mädels aus Auckland die vor lauter Blasen an den Füssen kaum noch laufen konnten und Francis aus Christchurch. Die war schon etwas seltsam - sie wandert immer MP3 Player und Kopfhörer, weil sie die Natur und die Vögel so mag! Schon irgendwie seltsam, oder - sie hatte auch einen leicht irren Blick!

Den Walk selbst kann ich mit Worten schlecht beschreiben, den muss man selbst machen! Ich hab viel gelernt, z.B. was ich im Busch essen und trinken kann - sollte ich mich mal in der neuseeländischen Wildniss verirren. Und woraus ich Körbe flechten kann - ok, das ist wohl zum überleben nicht ganz so wichtig, aber man kann ja nie wissen. Wir hatten aber auch viel Spaß, besonders mit meinem Guide Neil hab ich mich sehr gut verstanden und wir hatten viel Spaß. Der Gute hatte es nicht leicht mit einer kompletten Anfängerin, einer guten Walkerin und einer irren (mich ;)). Er hat das aber gut gelöst und hat sich sogar entschuldigt, dass er mich einen der Look Outs nicht hat hochlassen können - er meinte ich würde das locker schaffen, aber die anderen beiden nicht und alleine geht halt auch nicht (logisch). Ich fand das halb so schlimm.

Mein Ruf eilte mir voraus und laut Ash waren alle "very impressed" über meine Laufleistung. Auch die OZs sind immer sofort aus dem Weg gesprungen wenn ich gekommen bin.

Ihr merkt aber schon das dies kein normaler Touri Trip war, das waren fast nur Kiwis die das gemacht haben - was die Sache für mich noch viel interessanter machte. Ich war echt mittendrinn. Hab ich schon geschrieben das ich auch richtige neuseeländische Spezialitäten kennengelernt hab? Ich muss mal meinen Blog nachlesen - ansonsten, schreibe ich es noch.

Da der Hut über kein elektrisches Licht verfügt geht man mit der Sonne schlafen - es gibt zwar Kerzen, aber das Licht macht einem ja eher noch müder und morgens geht es ja dann wieder früh raus.

Am nächsten morgen haben wir dann Graham (den wir liebevoll "Pop" nannten, seine Tochter Melissa nannte ihn übrigens "talks to much" ) auf sein schnarchen angesprochen und er meinte seine Tochter hätte ihn eine Weile in die Seite geboxt, aber irgendwann hätte sie aufgegeben. Das war besonders lustig, weil Greta dabei hinter ihm gesessen hat und dabei solche Gesten gemacht hat wie "würgen" oder "erstechen" - war natürlich alles nur im Spaß!

Neben meinen Challenges an diesen Tagen hatte ich nun also auch die ehrenvolle aufgabe - weil wohl von allen als erst am Hut - einen guten Schlafplatz (= weit weg von Pop) im Hut zu sichern. War nicht immer einfach, aber die nächsten Nächte waren viel ruhiger. Keine Ahnung wie Greta das angestellt hat!

Das aufstehen war nicht immer schön, aus dem warmen Schlafsack raus in die Kälte - aber es ging immer irgendwie! 

Am nächsten Hut sollte es dann einen Creek geben in dem wir angeblich schwimmen konnten - Neil meinte er würde schwimmen, wenn ich schwimmen würde. Ha! Hat wohl gedacht ich kneife weil das Wasser so kalt ist! Ich mich also am Hut auf die Suche nach dem Creek gemacht und musste feststellen das der Wasserstand dort nur bis zu meinen Knien reichte. Pop meinte aber das würde für einen Kiwi swimm ausreichen! Also 3 Schwimmzüge 30cm über dem Boden hin und wieder zurück! Aber ich war erfrischt - dann aber gleich ein windstilles Eckchen suchen - boah, war das windig!

Wir haben noch einige Creeks auf diesem Track gesehen und ich war auch nochmal in einer Lagune schwimmen. Ich bin über Hängebrücken gegangen und hab irre Landsachften gesehen. Bin einmal rückwärts vom Boardwalk gestolpert und in ein Moosloch gefallen, meine Füsse tun weh - aber immer nur abends, beim laufen eigentlich kaum. Bei einem meiner morgentlichen Spaziergänge bin ich Ash begegnet und er meinte er hätte eine "blue Duck" gesehen - ich mich also auf die Suche gemacht. Hilfreich war dafür der Hinweis von Neil das die "Blue Duck" nicht blue wäre, sondern grau! Ich hab dann auch ein paar Enten gefunden 2 mit 7 kleinen Kücken (Chicks), aber eine davon hatte einen weißen Kopf und der Rest war braun, die andere war eher dunkelbraun bis schwarz (die hätte unter Umständen als grau durchgehen können).

Natürlich war es keine "blue Duck", aber es war trotzdem schön zu sehen wie diese kleine Enten Familie - übrigens "Paradise Ducks" ihre Runden gedreht hat.

Hier versucht Neil mir gerade schonend beizubringen das dies keine "Blue Ducks" sind, sondern Paradise Ducks:auf der Suche nach der grauen

Was soll ich sagen - an unserem letzten Tag, ich war mal wieder weit voraus - hab ich an  einer Brücke ein paar Enten gesehen. Es waren Blue Ducks und noch dazu 2 davon:sehr selten!

Der Trip war - wie schon gesagt: SUPERSCHÖN! Es ist immer ein bisschen traurig, wenn so eine Tour zu Ende geht. Da bist Du tagelang 24 Stunden mit den selben Leuten zusammen und auf einmal sind alle weg! Schnief! Aber ich hab schon gesagt: I'll be back!

=)