Picton – der tag der fröhlichen Delfine!

Samstag, 29.01.2011

Ein blödes Gefühl, wenn man früh morgens auf einen Shuttle wartet, ganz alleine! Der Shuttle soll um 6:30 kommen – meine TranzCoastal Train schon um 07:00 Uhr abfahren. Ist ohnehin alles recht knapp kalkuliert und um die Uhrzeit ist natürlich noch keiner an der Rezeption – man kann nur hoffen! Hab den Shuttle telefonisch reserviert und gestern Abend nochmal direkt nachgefragt! Ja der Shuttle kommt – einfach draussen hinstellen! Hmmm, 06:27 Uhr – langsam werde ich dann doch etwas unruhig. Doch da fährt ein weißer kleiner Transporter an mir vorbei, mit einem wild gestikulierendem Fahrer – ahhh, das ist dann wohl mein Shuttle! Der Fahrer wirkt dann allerdings etwas überrascht als ich frage ob er der FreeShuttle zum Flughafen ist! Sagt aber: it’s allright, drop in! Also nix wie rein und ich kann mich tatsächlich um 07:30 in die lange Schlange am Ticket-Schalter für die TranzCoastal Train eingliedern. Ich hätte zwar auch den Bus nehmen können – mit dieser Bahn bin ich ja schon gefahren (wenn auch in die andere Richtung) aber die Bahn ist komfortabler! Man hat einen kleinen Tisch, kann rumlaufen, aufs Loo (so nennen die hier die Toilette) gehen und sich sein gesundes Essen mitbringen und vom Preis und von der Zeit gibt es sich nicht viel. Hatte sogar einen Zweiersitz für mich alleine und konnte mich richig breit machen. Im Zug noch eine Kanadierin wiedergetroffen, mit der ich am Athurs Pass in einem Zimmer war! Neuseeland ist doch ein kleines Land ;) !

Die Picton Lodge liegt wirklich sehr nahe am Bahnhof, was für das Schleppen vom Backpack ein Vorteil, für die Nachtruhe eher von Nachteil ist. Was würde ich nur ohne meinen IPod machen, der hat mir schon so oft in den Schlaf geholfen! Besser als jeder Ohrstöpsel! Die Lodge hat auch schonmal bessere Zeiten gesehen – es ist echt immer wieder eine Überraschung, wie schön sich das immer alles auf den Flyern oder im Internet liest und wie es dann in Wirklichkeit ausschaut. Im Zimmer ist so ein „flauschiger“ Teppichboden und alles in allem wirkt es recht pelzig. Aber das ältere Ehepaar ist recht nett – besonders die Omi! Im 8Bett-Zimmer sind nur 2 Betten belegt und eins von den beiden NICHT Hochbetten auch – direkt vorm Fenster! Cool! Gekauft! Dann merke ich das da doch irgendwas fehlt: die Bettdecke! Das erste Hostel in dem man in seinem Schlafsack schlafen muss! Dachte ich hätte schon alles gesehen, offensichtlich doch nicht! An den Duschen muss man einen roten Knopf drücken, dann hat man für 8 Minuten heisses Wasser!

Abends schneien dann noch 4 Omis in’s Zimmer die gerade von einem 3 Tages Treck kommen – Respekt! Allerdings sind die Omis nicht gerade begeistert davon das eine ins Hochbett muss!

Tja Pech gehabt!

Nee, so hat mich meine Mama aber nicht erzogen! Also hab ich der einen Omi mein schönes freistehendes "nicht Hochbett" abgetreten!

Was soll‘s – is ja nur für zwei Nächte und dann hab ich ja für zwei Nächte ein Einzelzimmer, bevor ich meinen nächsten Hike in der Wildnis von Neuseeland antrete!

Den nächsten Tag wollte ich auf dem Wasser verbringen: vormittags war mein Dolphin Swim angesetzt und wenn es zeitlich hinhaut, wollte ich am Nachmittag noch mit dem Postboot raus! Da kann man den Malborough Sound schön begutachten und auch das Ende vom Queen Charlotte Track – hab ich schon erwähnt das ich den auch mal ganz laufen will?  ;)

Also pünktlich um 08:30 eingetroffen und um kurz vor 09:00 ein kurzes Briefing und dann ging es auch schon los! Kleine Gruppe nur 4 Leute inklusive mir. Hier bekommt man Neopren Anzüge die einem nicht nur warm halten, sondern auch helfen „oben“ zu bleiben – es ist also nicht so ein wildes gezappel wie in der Bay of Island, wo man ja richtig schwimmen musste! Es gibt 4 Arten von Delfinen im Marlborough Sound: die Duskys (alte bekannte), die Hektor Delfine – mit denen darf man nicht schwimmen, die sind zu sensibel, die Bottlenose = Flipper (Namen noch raussuchen) und die Orcas (Killer Wale – ja, das sind Delfine!). Als erstes treffen wir auf einen! Hektordelfin und Natascha unser „Guide“ erzählt uns das die auch Geisterdelfin oder Phantom genannt werden, weil die so leise sind. Sie sind plötzlich da und genauso schnell auch wieder weg und plötzlich war alles voll mit diesen „Geistern“ – wahnsinn, die sind um das Boot rumgehüpft und hatten sogar Babys dabei! Normalerweise darf man nicht ins Wasser, wenn die Delfine Junge haben – in dem Fall war das aber egal, weil man mit Hector Delfinen ja ohnehin nicht schwimmen darf! War aber total schön anzusehen! Wir hätten da Stunden verbringen können, aber man wollte noch Delfine finden mit denen wir auch schwimmen können!

Und tatsächlich wurde ein Herde "Flipper" Delfine (Bottlenose Dolphins) in der Nähe gesichtet – also nix wie hin. Die sind riesengroß und hatten sichtlich Spaß so wie die um unser Boot rumgesprungen sind! Blöd nur das meine 3 anderen Mitschwimmer ins Wasser gesprungen sind – das soll man nicht machen, das verschreckt die Dophins nur! Immer ins Wasser „gleiten“. Zu spät – weg waren sie! Also wieder ins Boot und hinterher! Paul – unser Skipper – versucht die dann immer in großem Bogen zu überholen um uns in deren schwimmrichtung wieder ins Wasser zu lassen. Und 2 sind auch direkt zu mir geschwommen! Unter Wasser konnte ich zwar nicht viel sehen, alles grün aber :

Danach haben wir es noch einmal versucht, aber die Delfine hatte wohl keine Lust um uns herum zu kreisen! Auch wenn ich mich wiederhole: das ist echt anstrengend in dem eiskalten Wasser!

Aber das war schon echt cool! Diese Tiere haben echt eine unglaubliche Wirkung! Und wer beim Anblick von soviel Lebensfreude keine gute Laune bekommt, dem ist echt nicht mehr zu helfen!

Um 13:00 Uhr also runter vom Boot und um 13:15 Uhr aufs nächste Boot! Diesmal aber etwas „gemütlicher“ und nicht so anstrengend!

Also ich dachte immer wir würden abgelegen wohnen:

Dann haben wir auch noch Steven Spielberg noch die Fanpost gebracht:das ist doch Steven Spielberg, oder?

War schon ganz witzig die Leute am Steg stehen zu sehen – am Ende vom Queen Charlotte Track durfent wir dann mal eine knappe halbe Stunde runter vom Boot und die Beine vertreten. Sehr hübsch und die Toiletten ähhh Looos sind schöner als die in meinem Hostel in Picton:

(wobei die Messlatte auch nicht allzuhoch hängt!  ;) )

Geschichtsträchtiges gibt es da auch:

Und diese – eigentlich eher scheue – possierlichen Tierchen:

Dort haben wir dann auch ein Mädel aufgegabelt die den Track gemacht hat und dann ihr Boot verpasst hat. Jason – unser witziger Skipper – hat dann was für sie arrangiert! Wir haben sie mitgenommen und irgendwo mitten auf dem Wasser hat sie das das Boot wechseln müssen! Sehr abeteuerlich – aber im dritten Anlauf hat es geklappt! Unser Skipper meinte dann nur, sooo wir sind jetzt 10 Minuten entfernt von WELLINGTON! Großes Gelächter!

Und was soll ich sagen – Neuseeland ist für mich echt das Land der Delfine! Wann immer ich hier auf dem Wasser bin, sehe ich Delfine! Und wieder sind ganz viele Hektor Delfine um uns rumgesprungen – klingt vielleicht langweilig – ist es aber nicht! Da könnte man echt stundenlang zu schauen!

Ein ereignisreicher Tag – ich bin hundemüde! Morgen geht es weiter – oder besser gesagt zurück: nach Nelson! Irgendwie komme ich von dieser Stadt nicht los. Ist aber auch soooo schööööön!